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Samstag, 23. Juni 2018

Der 23. Tag: 23. Juni 2018

Anreise: Köln - Bad Wildungen

Artikel 11 GG garantiert allen Deutschen Freizügigkeit im ganzen Bundesgebiet. Meine heutige Zugfahrt, die mich gefühlt durch ganz Hessen geschaukelt hat und die einige Stunden länger dauerte als geplant, war dafür eine schöne Illustration. Der Zug von Köln nach Siegen wurde durch eine kaputte Weiche davon abgehalten, pünktlich am Zielbahnhof einzutreffen. Genauer gesagt ist er gar nicht bis Siegen gekommen und hat stattdessen irgendwo die Richtung geändert und wieder zurück gefahren. Die ganze Odyssee will ich hier nicht ausbreiten. Nur eine Anekdote vielleicht: In Wabern stand ich eine viertel Stunde auf dem ansonsten völlig verlassenen Bahnhof herum.
Der Zug, der dann einfuhr, war ein ziemlich alter Dieselwagen, der sympathischer Weise innen keinerlei elektrische Anzeigen besaß, die einem sonst unablässig mitteilen, in welchem Zug man sich gerade befindet und in wieviel Minuten man den nächsten Bahnhof erreicht. Das Fehlen dieser Leuchtdiodenbasierten Informationen löste allerdings bei einigen Fahrgästen Verwirrung aus. Ein junger Mann war offenbar auf der Fahrt eingeschlafen und suchte nach dem Aufwachen nach einem Anhaltspunkt (!) darüber, wo er bzw. der Zug sich gerade befindet. Auf die Idee jemanden zu fragen, ist er dabei nicht gekommen. Eine Frau, die ein ähnliches Problem hatte, war klüger und fragte mich, ob wir schon in Wabern gewesen seien. Das konnte ich nur bejahen...
Bad Wildungen ist die Endstation der Zuglinie und die Gefahr, den Ausstieg zu verpassen, war für mich dementsprechend gering.


In Bad Wildungen angekommen habe ich mich direkt auf den Weg zur Stadtkirche gemacht, die um 1260 gebaut wurde. Den offenbar berühmten Altar konnte ich nicht bestaunen, weil die Kirche geschlossen war. Gegenüber der Kirche steht ein altes Schulgebäude, in dem heute ein Mehrgenerationenhaus residiert, nicht als Wohnprojekt, sondern als Treffpunkt für die Einwohner der Stadt. Vor der Treppe dieses Hauses habe ich um 17.40h eine Rezitation gemacht - ohne bemerkenswerte Anteilnahme der Bevölkerung.


Heute ist der Tag des zweiten Spiels der deutschen Mannschaft bei der Fussball-WM in Russland. Während der Rezitation fiel mir auf, dass meine Rezitationskette in diesem Rahmen eine neue Bedeutung gewinnt. Die Holzkugeln der Kette sind in den Farben schwarz, rot, gelb gehalten und das ist auch schon mein einziger Hinweis auf die deutschen Flaggenfarben. (Ansonsten orientiere ich mich am europäischen Blau.) Heute hätte man denken können, die Kette sei eine Deko für das abendliche Fussballereignis.



Ein Gedanke, der mich in den nächsten Tagen wahrscheinlich begleiten wird, hat direkt mit den aktuellen politischen Ereignissen zu tun. Auf die mich auf der gesamten GG-Wanderung begleitenden Frage, welche Art von Text das Grundgesetz eigentlich darstellt, drängt sich zur Zeit eine Antwort besonders in den Vordergrund: ein gefährdeter.

Fundstücke:
                                                                  durchgesessen?

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